Verkehr

image_pdfimage_print

Tunesien ist unterteilt in 24 Governorate. Allein der Großraum Tunis zählt rund 2,5 Millionen Einwohner, 600 000 weitere leben im Großraum Sfax, der zweitgrößten Stadt und wichtigem wirtschaftlichen Zentrum des Landes, und 400 000 in und um Sousse. Mit einer Stadtbevölkerung von rund zwei Drittel hat das Land einen hohen Urbanisierungsgrad, wobei sich die Städte vor allem an der Küste befinden während das Hinterland dünn besiedelt und schlecht entwickelt ist. Insbesondere die Hauptstadt Tunis wächst ständig an und erlebt einen Bauboom. Seit Ausbruch des Krieges in Libyen sind viele Flüchtlinge über die Grenze nach Tunesien geflohen und haben sich, wenn es ihre finanziellen Möglichkeiten zulassen, vor allem in den Küstenstädten niedergelassen. 

Das Straßen- und Eisenbahnnetzes des Landes ist relativ gut ausgebaut. Tunesien verfügt über ein 2165 km langes Eisenbahnnetz, das von der staatlichen Société Nationale des Chemins de Fer Tunisiens (SNCFT) betrieben wird, jedoch sehr in die Jahre gekommen ist. In Tunis fährt außerdem die Straßenbahn Metro Leger und die Vorortbahn TGM (Tunis-Goulette-Marsa), welche die nordöstlich der Hauptstadt gelegenen Vororte anfährt. 

Autobahnen existieren zwischen Tunis und Bousalem sowie Bizerte im Nordwesten, sowie Tunis und Sfax im Süden. Letztere wird derzeit stückweise zunächst bis nach Gabes, dann nach Ras Jedir an der libyschen Grenze verlängert. Insgesamt verfügt Tunesien über ein Straßennetz von 19,232 km Länge, wovon 12 655 km asphaltierte Straßen und 6577 km Pisten und Feldwege sind. Neben Bussen der staatlichen Transportgesellschaft Sintri und diversen regionalen Buslinien gibt es Sammeltaxen, die auch auf dem Land über ein enges Netz verfügen. Die sogenannten Louage sind weiße (überregional) oder gelbe (lokal) Kleinbusse mit in der Regel neun Plätzen, die nicht nach festem Fahrplan verkehren, sondern fahren, wenn alle Plätze belegt sind. 

Tunesien verfügt über 32 Zivil- und Militärflughäfen, wobei nur die Hälfte asphaltierte Landebahnen hat. Die wichtigsten Flughäfen sind Tunis-Carthage mit einer Kapazität von rund 5 Mio Passagieren pro Jahr, der Flughafen von Monastir in der Nähe von Sousse, der hauptsächlich von

Chartermaschinen angeflogen wird, der Flughafen Djerba-Zarzis, und der neue Flughafen von Enfidha. Dieses Prestigeprojekt des gestürzten Präsidenten Ben Ali hat im Frühjahr 2010 den Betrieb aufgenommen und soll langfristig mit einer potentiellen Kapazität von 20 Mio. Passagieren im Jahr Tunis und Monastir entlasten. Derzeit wird er jedoch nur unregelmäßig und hauptsächlich von Chartermaschinen angeflogen. 

Nationale Passagierflughäfen gibt es außerdem in Tozeur, Gabes, Gafsa, Sfax und Tabarka. In Tunis soll in den kommenden Jahren ein neuer Flughafen entstehen, da der Hauptstadtflughafen überlastet ist und inzwischen mitten in der Stadt umgeben von Wohngebieten liegt. Ein neuer Standort steht noch nicht fest. Ende 2017 hat Tunesien mit der EU ein OpenSky-Abkommen unterzeichnet, von dem der Flughafen Tunis allerdings ausgenommen sein wird. Es ist bis jetzt nicht in Kraft getreten. 

Die fünf tunesischen Seehäfen liegen in Bizerte, Rades/La Goulette (bei Tunis), Sfax, Skhira und Gabes. Passagierfähren nach und aus Frankreich und Italien fahren den Hafen La Goulette an. In Enfidha ist außerdem ein neuer Tiefseehafen in Planung. 

Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist Sarah Mersch, freie Journalistin und Trainerin. Sie arbeitet unter anderem für verschiedene ARD Anstalten, die Deutsche Welle und Online- und Printmedien. Die Urheber wurden soweit möglich informiert, dass auf meiner Tourismusseite zu Tunesien die Inhalte veröffentlicht werden.